Die schöne Stadt Jilemnice, ein Ausgangspunkt ins westliche Riesengebirge, liegt 464 m ü. M. und ist nicht nur im Sommer schön, sondern auch im Winter, wann sie zum bedeutenden Skizentrum wird und berechtigt als „die Wiege des tschechischen Skisportes“ bezeichnet wurde. Jilemnice hat ungefähr 6 tausend Einwohner. In Jilemnice wurde eine ganze Reihe bedeutender Persönlichkeiten geboren: im Jahre 1836 wurde hier ein Geologe von der Weltbedeutung Frantisek Posepny, der Gründer der Weltlagerstellegeologie, geboren.
Als hervorragender Chemiker ist Josef Hanus (1878 - 1952) berühmt geworden, zu seiner Ehre wird bis heute die Hanus´ Medaille erteilt.
Eine allgemeine Popularität gewann auch das Werk des Schriftstellers Jaroslav Havlicek (1896 - 1943), eines unserer größten epischen Schriftsteller der Ära zwischen den zwei Weltkriegen (Der Unsichtbare, Petroleumlampen, Söhnchen, Barbora Hlavsova), für denen Jilemnice die bedeutendste Inspirationsquelle geblieben ist. Der Schriftsteller Jan Weiss (1892 - 1972) gehört zu den Gründern der tschechischen Sciencefictionliteratur (Das Haus mit 1000 Stockwerken, Der Schlafende im Zodiak usw.). In die Geschichte der Kunstfotografie ist der Name Zdenko Feyfar (1913) unvergesslich eingeprägt worden. Eine dominante Stellung in seinem Werk nahmen das Riesengebirge und Prag ein. Auf dem hiesigen Gymnasium studierte im Jahre 1938 der populäre tschechische Komponist, Interpreter und Künstler Jiri Slitr (1924-1969), geboren in der naheliegenden Zalesni Lhota. Unfern in Vichovska Lhota wurde einer der größten tschechischen realistischen Landschaftsmalern Frantisek Kavan geboren (1866 - 1941).
Die Stadt Jilemnice entstand am Anfang des 14. Jahrhunderts als ein Wirtschaftszentrum der umfangreichen Stepanicer Herrschaft, die die Herren von Valdstejn gehalten hatten. Der regelmäßige Marktplatz- und Straßengrundriss deutet darauf hin, dass die Stadt wahrscheinlich auf einer grünen Wiese entstanden war.
Die abseits liegende Stadt wurde vor den Kriegsereignissen geschont, auf der anderen Seite konnte sie sich nur langsam entwickeln. Die Entwicklung wurde nach dem Jahre 1492 noch bedeutender gebremst, da die Valdstejns die Stadt und Herrschaft in zwei selbständige Teile geteilt hatten. Im 15. Jahrhundert wurden die ersten Jilemnicer Bergwerke erwähnt, im nächsten Jahrhundert wird die hiesige hochentwickelte Leinenweberei erwähnt. Der dreißigjährige Krieg hatte für die Stadt katastrophale Folgen.
Erst im Jahre 1701 wurden die beiden Herrschaften von Harrachs wiedervereinigt. Die Harrachs betrieben eine flexible und progressive Wirtschaftspolitik. Die neuen Besitzer entwickelten die hiesige Glasindustrie und Leinweberei zum Weltniveau. Aus dem Ausland ließen sie neue Leinsamen importieren und gleichzeitig luden sie erfahrene ausländische Fachleute ein, die dem hiesigen Volk eine bessere Leinverarbeitung beibrachten. Die Harrachs gründeten zahlreiche Bleichplätze. Die Abfallstoffe von den Bleichplätzen wurden erfolgreich als die ersten künstlichen Düngemittel verwendet. Der Leinweberruhm der Stadt Jilemnice erreichte seinen Höhepunkt in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und anfangs des 19. Jahrhunderts, in dieser Zeit wurden hier ausgezeichnete Batistwaren, Schleier und weitere Spitzenqualitätwaren gewoben. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ging die Leinenweberei allmählich zurück. Das Textilunternehmen beherrschte immer mehr die Fabrikgroßherstellung, wo sich Jilemnice nicht mehr bedeutender durchsetzen konnte. Erst in der zweiten Jahrhundertshälfte herrschte in der Stadt ein reger Unternehmensgeist. Im Jahre 1892 brachte der Graf Jan Harrach die ersten Skier für seine Forstarbeiter ins Riesengebirge. Das Skifahren bürgerte sich hier ungewöhnlich schnell ein und verbreitete sich in alle Bevölkerungsschichten. Jilemnice wurde zu dem bedeutendsten tschechischen Skizentrum, sicher berechtigt wurde sie mit dem Prädikat „die Wiege des tschechischen Skisports“ bezeichnet. Die hiesigen Skifahrer gründeten im Jahre 1894 den ersten selbständigen Skiverein in den Böhmischen Ländern und der Slowakei den „Böhmischen Riesengebirgsverein Ski“. Die vielversprechende Stadtentwicklung setzte auch in den Jahren zwischen beiden Weltkriegen fort und wurde erst durch die Münchner Begebenheiten gebremst, die die Staatsgrenze bis an die Stadt gerückt hatten. Es wurden dadurch nicht nur die Wirtschaftsbeziehungen, sondern auch der Fremdenverkehr lahmgelegt.
Nach dem Jahre 1945 änderte sich die Industriestruktur. Die Textilbetriebe wurden teils durch die Maschienenbauindustrie, teils durch die Lebensmittelindustrie (AG Cutisin Jilemnice, der einzige Kunstdärmeproduzent in der Tschechischen Republik) verdrängt.
Sowohl zu Fuß, als auch mit dem Fahrrad, kann man in der Umgebung von Jilemnice dank seiner günstigen Lage in allen Himmelsrichtungen ein Wanderziel suchen. Und immer finden wir etwas Interessantes. Das Riesengebirge ist vor allem im Sommer ein ein Wandererparadies. Wir finden hier zahlreiche Wanderwege und Wanderziele. Man kann zum Beispiel Zaly, Zlate navrsi, die Elbquelle, den Mummelfall und Labsky dul erwähnen. Rüstigere Radfahrer können höher gelegene Orte, wie Horni Misecky, Harrachov, Spindlermühle, Pec pod Snezkou und Zacler besuchen, für die anderen, die keine Gipfelfreunde sind, bieten das Riesengebirgsvorland und das Böhmische Paradies die besten Ausflugsziele. Sie können zum Beispiel die Burgruine Nistejka, die Bozkover Dolomitenhöhlen, die Burg Peck, die historische Stadt Hostinne mit dem Museum der antiken Kunst u. a. besuchen. Von Jilemnice ist einfach alles zu erreichen, man braucht nur die Wahl zu treffen... Falls Sie nur durch Jilemnice bummeln möchten, führt Sie ein nur 8 km langer Lehrpfad „Jilemnice bekannt – unbekannt“ durch. Auf diesem Pfad werden die Touristen und auch die Bewohner von Jilemnice mit den Sehenswürdigkeiten und Denkmälern der Stadt bekannt gemacht. Mit dem Fahrrad können Sie auch auf einem markierten Fahrradweg „Durch Jilemnicer Gegend kreuz und quer“ 24 km über Kozinec, Mricna, Martinice, Horni Branna, Hrabacov und zurück ins Stadtzentrum von Jilemnice herumfahren. Zu den Vorteilen von diesem Fahrradweg gehört die Möglichkeit, auf mehreren Stellen den Ausflug abzukürzen oder im Gegenteil eine andere Richtung weiter zu fahren.
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Das Riesengebirge ist das höchste Gebirge in der Tschechischen Republik - der Berg Schneekoppe ist zugleich der höchste Gipfel des Landes. Die malerische Landschaft und touristische Dienstleistungen von hoher Qualität locken jedes Jahr tausende von Besuchern an. Sich für einen Urlaub im Riesengebirge zu entscheiden, ist eine ausgezeichnete Wahl, wenn man gerne Sport treibt (Skifahren, Wandern, Radfahren). In der Wintersaison (Dezember – April) gehört das Riesengebirge zu den meistersuchten Skigebieten in Tschechien, das Ihnen abwechslungsreiche Bedingungen fürs Skilaufen anbietet. Selbstverständlich gibt es auch ein ausgedehntes Netz von vielen Langlaufloipen. Im Sommer dagegen ist das Riesengebirge ein beliebtes Ziel für Ihre Wanderungen und Fahrradtouren. In dieser Region finden Sie viele gepflegte und gut markierte Wander- und Radstrecken. Selbstverständlich bietet das Riesengebirge ein breites Angebot von verschiedenen Unterkünften an – Sie können zwischen Berghütten, Wochenendhäusern, Hotels und Pensionen wählen. Das Informationsportal – www.riesengebirge.cz beinhaltet zahlreiche touristische Informationen, die Sie bei Ihrem Besuch im Riesengebirge brauchen können.